
Ok, wir machen das heute mal so: Zu Beginn gibt’s ein wenig Bildungsblogging und dann wie immer die intimsten Einblicke in das aktuelle Hofleben hier. Einverstanden? Los geht’s mit der Bildung! Es geht ja heute um den Februar. Habt ihr gewusst, dass man den früher ganz anders genannt hat, “Hornung” nämlich. Ich hab’s nicht gewusst, aber irgendwer hat mit zu Weihnachten das Buch “Bauernregeln, Wetterboten, Lostage” geschenkt und seitdem bin ich top informiert – weils bei mir am Klo liegt. Über das Wort Hornung gibt es zwei Theorien, die erste besagt, dass das vom Abwerfen des Geweihs vom Rothirsch in dieser Zeit kommt. Die andere geht davon aus, dass es das mittelhochdeutsche hornunc, althochdeutsch Hornung ( = der in der Ecke gezeugte), bedeutet und schlicht und ergreifend nix anderes als Bastard heißt – was wiederum der zu kurz gekommene bedeutet, mit seinen 28 Tagen beim Februar eigentlich nicht so an den Haaren herbei gezogen, oder?
Woher auch immer der Februar seinen Namen hat, er ist auf jeden Fall mein Monat der Ungeduld, denn ich quäle mich in Enthaltsamkeit. Nicht, was ihr jetzt glaubt! Rein pflanzlich gesehen! Ich möchte nämlich schon die längste Zeit meine Pflanzerl ansäen, ich will, dass das Gartenjahr endlich losgeht und endlich, endlich Frühling ist. All die vor Lichtmangel in die Höhe geschossenen, weil einfach zu früh angebauten Pflänzchen der vergangenen Jahre sollten mir eigentlich ein eindringliches Mahnmal sein, aber irgendwie glaub ich nicht daran, dass ich es heuer durchhalte… Noch geht es zwar eh, noch hab ich bislang nur Paprika und Chili angebaut. Und ich hab mir wirklich fest vorgenommen bis Ende Februar zu warten, bevor ich die Paradeisersamen zücke. Aber ich kenn mich…
Aber was tut sich im Februar draußen eigentlich so? Ich und die Muzis genießen auf jeden fall die ersten wirklich warmen Sonnenstrahlen und auch die Wildbienen scharren schon fast in den Startlöchern ihrer Insektenhotels. Links mit Gitti davor, rechts in voller Pracht.
Wenn Ihr Euch übrigens zurückerinnert, Gitti ist das kleine Findelkind, das ich letzten August als ca. 5 Wochen altes Baby mit Mega Durchfall in der Garage gefunden habe. Das Mäuschen hat sich zu einer prächtigen Katze entwickelt, gerade bekommt sie einen Rotstich im Fell und ist meine persönliche Erfolgsgeschichte 2016. Als ich die kleine Maus in der Garage gefunden habe, war sie dort von ihrer Mama verlassen worden und hatte einen Duchfall, bei dem es hinten in dem Tempo rauslief als sie es vorne gefressen hat. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass diese Katze überleben würde. Tat sie aber.


Rechts neben dem Wildbienenhotel steht mein Marillenbaum, von dem ich hoffe, dass er heuer wieder was trägt – letztes Jahr hat er ja voll ausgelassen, wahrscheinlich, weil ich ihn so ohne irgendeine Ahnung geschnitten habe – falls übrigens wer wen weiß der mir das mal zeigen könnte wie man das richtig professionell macht, i darat mir gfrein und a Jausn gabat’s ah!
Die Hühnerweide ist ganz verwaist wegen der Vogelgrippe und der damit verbundenen Stallpflicht. Der einzige Hahn, der momentan am Hof Freigang hat ist aus Metall und steht grad vor dem Hoftor. Ein stummer Protest meinerseits.
Unter dem Birnbaum, rund um den Buchs soll heuer ein neues Blumenbeet entstehen, mit Steinen aufgeschlichtet und nett bepflanzt.
Ein wenig weiter ist der Flieder schon bereit für den Frühling und kann es wohl auch schon kaum mehr erwarten.
Eines der nächsten dringlichen ToDo’s ist das Zurückschneiden der Hainbuchenhecke, die wir letztes Jahr gepflanzt haben. Das muss auf alle Fälle passieren, bevor die Hainbuche Anfang März mit dem Austrieb anfängt. Geplant ist es diese Woche zu tun, es soll ja auch halbwegs warm werden.
Der Karpfenteich ist noch gut zugefroren, der Mosauer hat aber auch schon begonnen den Schnee hineinzukippen, darunter wohnen übrigens zwei Hortensien. Mal schaun, ob die das überlebt haben… Jaja, der Mosauer und die Pflanzenwelt waren noch nie besondere Freunde…
In meiner “über die Mosauerin” Seite habe ich ja erwähnt, dass es bei uns Mosauer heißt weil der Bereich hier Mosau – moosige Au genannt wurde. Jetzt, wenn der Schnee schmilzt (oder wenn es mal viel regnet) kann man gut erkennen, warum das so genannt wurde. Hier ist es also, die Mosige Au, oder wie wir sagen das “Gerinne”, das nicht immer mit Wasser gefüllt ist, jetzt gerade aber doch.
Direkt neben dem Gerinne verläuft die im Aufbau befindliche Vogel- Wildtier- und Windschutzhecke, bestehend aus ein paar alten Bäumen und Sträuchern, Totholzhaufen, ein paar Neupflanzungen und einem ungemähten Streifen, bei dem wir einfach mal schauen, was sich dort an Pflanzen entwickelt. Zum Feld hin und zum Gerinne hin wird gemäht, damit die Hecke nicht wuchert und man beides bewirtschaften kann. Der Rest wird einfach in Ruhe gelassen. Ich bin schon sehr gespannt.
Bei den Hofrundgängen hab ich auch immer Begleitschutz mit, damit die große unbehaarten affenartige Katze auch ja nix anstellt im Revier der Muzis. Sie genießen es aber auch richtig, mit mir zu patrouillieren.
Aber wir haben hier nicht nur einen Haufen Muzis, wisst ihr wie toll es ist, wenn du da so vor dich hinbloggst, beim Fenster rausschaust und solche Gesellen spazieren gemütlich 5 Meter an dir vorbei oder sonnen sich in deinem Garten? Sowas hast halt wirklich nur am Land. (Fasane sind übrigens total schwierig zu fotografieren hab ich gemerkt, denn entweder sie bewegen den Kopf oder das Hinterteil)
Damit ihr nicht immer nur die ach so schönen Seiten des Hofes seht, zeig ich Euch heute übrigens mal ein Schmuddeleckchen hier am Hof, das aber hoffentlich schon bald zu einem Traum-Gemüsegarten werden wird, das Mega Projekt des Jahres! Mit Hochbeet der ganzen Misthaufenmauer entlang und Kräuterbeete aus dem alten Rohr und und und. Demnächst geht es los, ich werde berichten!
Bis dahin aber: habtsas fein, genießts den ersten Aperol in der Sonne, tut’s euch nicht das Kreuz verrenken beim Umstechen und am Biermärz nicht zu viel Bier trinken 😉
mosauerin
Ich bin gespannt! Mir “kribbelt” es auch in den Fingern…. 😉