Hofrundgang Juli – Hochsommer im Innviertel

Monatsende – Hofrundgangtime! Und weil ich mir dieses Monat in meinem Kalender eine Erinnerung gesetzt habe und mich auch daran gehalten habe, gibt’s dieses mal richtig viele Fotos zum anschauen. Und weil’s so viele sind, gibt’s gleich auch noch eine Premiere: Zum ersten mal Kapitelüberschriften beim Hofrundgang. Was erwartet Euch also im Juli bei der Mosauerin? Ein Abschied aber auch ein Zuwachs, viel Gemüse, noch mehr Marillen, ein Update von der Vogelschutzhecke und natürlich die übliche Muzimania. Na dann gemmas an!

Hehnastoi-News (Integration am Bauernhof)

Ich weiß gar nicht, ob ich ihn Euch mal so ausführlich vorgestellt habe – er war ja schon vor mir auf dem Hof und immer da, unauffällig und brav und daher nicht sonderlich aufregend, also wahrscheinlich eher nicht. Solche Tiere übersieht man ja gerne mal.

Im Juli mussten wir uns von unserem Burli, ehemaligen Chef des Hühnerstalls verabschieden. Er hatte seine Mädels im Griff, die Junghähne, die ihm den Platz strittig machen wollten haben wir gegessen aber ein junger Italiener wurde ihm zum Verhängnis. Er hat ihn entthront. Und zwar so entthront, dass er den armen Burli angegriffen hat sobald er ihn gesehen hat. So dass der arme Burli nur mehr verängstigt hinter den Paradeisern gesessen ist und sich nicht mehr rausgetraut hat. Zwei Wochen lang hab ich ihn separiert und extra gehalten, natürlich mit Damengesellschaft aber das ist ja auch keine Lösung – was soll ich Euch sagen, Burli ist jetzt an einem bessern Ort. Er ist Saiga Hanser geworden! Glücklicherweise darf er seine Pension jetzt in einem Auszugsstall verbringen und mir wurde zugetragen, dass er sich auf seine alten Tage bereits einen Haufen junger Hühner angelacht hat. Alter Lustmolch…

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Ich hatte natürlich ein mächtig schlechtes Gewissen, den Burli einfach so abzuschieben und gab natürlich dem Italiener die Schuld. Der heißt jetzt übrigens Judas. Und so begab es sich, dass die Maria aus Saiga Hans aber auch einen Hahn abzugeben hatte, der nämlich recht aggressiv gegenüber Menschen sein sollte. Um eine lange Geschichte abzukürzen, 3 Tage nachdem ich den Burli abgeschoben habe, hab ich den Ewald aus Saiga Hans bekommen. Den Namen hatte er schon. Was sich wohl die Nachbarn denken, wenn ich laut “Ewald Burli kumm” schreiend durch das Anwesen stapfe? Das gleiche wie sonst wahrscheinlich auch.

Angereist ist der gute Ewald ohne Damenbegleitung und momentan, er ist jetzt 4 Tage bei mir, rennt er oft noch alleine herum und wird von den zwei anderen Hähnen und den Gänsen verjagt. Aggressiv ist er weder mir noch den Tieren gegenüber. Schüchtern und schlau ist er. Und sehr lieb. Ich hab mir schon Sorgen gemacht ob das wohl was wir mit ihm, aber seit ich gesehen habe, mit welcher Penetranz er es immer und immer wieder probiert sich in den Hühnerstall zu schleichen bin ich guter Dinge, dass er es schaffen wird.

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Ich hoffe ja auch drauf, dass er sich vielleicht eine unserer Individualisten Hühner anlacht – allesamt “Gerlindes” – die Supermamas sind und eigentlich keinen Hahn brauchen aber es wär schon schön, wenn es jemanden gäbe, der diese Damen zusammenhält. Und man nicht dauernd über ein Hendl stolpert, egal wo man gerade hingeht.

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Was duad si bei de Muzis

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Die kleine Lucky – kreative andere Namensvorschläge übrigens bitte gerne in die Kommentare – wächst und gedeiht prächtig. Mittlerweile “simma” komplett geimpft und bald auch kastriert. Lucky ist die einzige aktuelle Tochter von Grumpy, “unserer” Streunerkatze, die es offenbar für eine fabelhafte Idee hält, ihre Kinder immer bei uns zur Welt zu bringen und dann wieder abzuhauen sobald sie sie entwöhnt hat.

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Unsere anderen Muzis lieben es aktuell auf der Straße herumzugammeln und zusammengerollt zu schlafen (!!!). Glücklicherweise ist hier echt kaum Verkehr.

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Gmias Gartl Gschichtn

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Ja also, wie Ihr seht, das Zucchini Problem geht weiter. Ich ernte und ernte und ernte.

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Gut, da sind ein paar Gurken auch dabei, aus denen hab ich dieses mal Salzgurken gemacht (Beitrag folgt) aber hauptsächlich beschäftigen mich momentan die Zucchini. Aktuell wird gedörrt was das Zeug hält. Zucchiniknabberstangen mit Vegeta und Zucchinichips mit Zitronenpfeffer. Yummy!

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Die ersten Erdäpfel sind auch schön langsam soweit.

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Die richtige Ladung wächst aber hier. Ich bin ja schon sooooo gespannt. Meint Ihr ich sollte noch bis oben mit Stroh auffüllen?

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Bald werde ich auch vor einem weiteren Problem stehen und es wird heißen: was soll ich nur mit all den Paradeisern tun. Ist es nicht schön, wenn man sowas schon kommen sieht und sich jetzt schon Gedanken über Rezepte machen kann?

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Also einen Teil werde ich auf jeden Fall zu Sugo / passierten Tomaten / Tomatencreme und getrockneten Paradeisern verarbeiten. Ich dachte auch an Paradeisergelee – habt Ihr da Erfahrung damit? Es würd mi gfrein, wenntsmas sogn darats…

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Den allerersten Paradeiser der reif war, hab ich natürlich dokumentieren müssen! Ich bitte meine dreckigen Gartenhände zu ignorieren 😉

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Und es ist wirklich noch einiges in Warteschlange zum reif werden. Ab jetzt geht es Schlag auf Schlag.

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Was diese Woche auch noch unbedingt drankommen muss, sind die Roten Rüben. Also d’ rodn Ruam. Oiso da Rona. Rezepte anyone?

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Blutampfer hab ich auch. So hübsch und so gut!

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Was ich aber auch habe sind diese attraktiven Gefährten im Hochbeet: die gemeinen Nacktschnecken. Und meine sind solche obercoolen gemeinen Nacktschnecken, die fressen mir nicht nur alle meine Krautköpfe und den Mangold (gut, letzteres kann ich verschmerzen, bei 6 Stauden), sogar -und das finde ich echt unglaublich- meine extrascharfen Chilis. Und ich rede hier NICHT von den Blättern sondern von den Früchten. Unfassbar, denn die sind wirklich scharf. Das Schneckengacksi brennt hoffentlich dafür aber auch richtig.

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Wusstet Ihr das übrigens? Schnecken erschrecken, wenn Schnecken an Schnecken schlecken, weil zum Schrecken vieler Schnecken, Schnecken nicht schmecken.

Obstgarten

Der Marillenkuchenausblick schaut, trotz der beiden Gewitterstürme am letzten Wochenende immer noch recht gut aus.

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Die Klarapfelernte verspricht demnächst ein paar köstliche Apfelstrudel zu bringen.

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Und auch der Kronprinz Rudolf macht sich für das zweite Jahr recht fein. Nachdem wir letztes Jahr keinen einzigen Apfel hatten… 😉

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Nur die Quitte hat mir den Spontanumzug dieses Frühjahr überhaupt nicht verziehen und bockt ein wenig herum. Mir soll’s recht sein. Ein Problem weniger zum Einkochen.

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Bei den Birnen liegen wir auch noch im Plan, alles wächst und gedeiht, damit die Mosauerin im Herbst wieder Birnensenf machen kann.

Mostbirn hob I jo koa.

Leida.

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Was wir im Herbst auch definitiv haben werden sind Walnüsse ohne Ende. Mir tut jetzt schon das Kreuz weh, wenn ich daran denke… (und ich hab 3 von diesen Bäumen)

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Ah und der Holler ist auch brav unterwegs:

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Neuzugänge gibt’s natürlich auch, aber eingesetzt sind sie selbstverständlich noch nicht: 2 x Sanddorn. Die Kiwibeere hat meine Abwesenheit hühnerbedingt leider nicht überlebt. Jetzt fragt mich bitte nicht, warum ich das Zeug nicht gleich einsetze, wenn ich’s schon heim schleppe…

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Projekt Vogelschutzhecke

Ein kleines Update von der Vogelschutzhecke; die Sträucher wachsen gut nach, von meinen im Februar eingesteckten Weidenstecken hat glaub ich kein einziger angetrieben, ich hätt’ zumindest nix gesehen. Aber vielleicht ist es eh gescheiter, dass man auch bei so einem Projekt der Natur einfach ihren Lauf lässt.

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Der Plan ist einfach: zwischen den Feldern und der “Gänseweide” (die keine mehr ist, deswegen die “”) wieder einen Brut- und Lebensraum für Vögel und Insekten zu schaffen, was nicht nur den Tieren und dem Ökosystem insgesamt nutzen soll, sondern natürlich auch uns, da es auch ein Windschutzgürtel werden soll.

Auf der anderen Seite der Hecke bis zum Gerinne haben wir heuer (trotz Plan) gar nicht gemäht, es hält sich aber echt noch im Rahmen was da so wächst. Hier wird aber auf jeden Fall nächstes Jahr wieder gemäht werden, halt nur ein Weg und so, dass es einfach nicht alles zuwuchert.

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Die Insekten finden es auf alle Fälle schon mal toll.

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Ich glaub ich werde mir demnächst mal die Zeit nehmen und etwas mehr über das Thema naturnahe Landschaftsgestaltung schreiben, so wie ich mir das halt so vorstelle und was wir umsetzen (mehr oder weniger gut)

Aber apropos Landschaft. Da hab ich noch ein Bild für Euch – ist es nicht schön, dahoam?

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Und weil es eben auch mal Abend wird im Innviertel, mach ich jetzt Schluss mit dem Beitrag hier und trink ein Glaserl spritzigen Welschriesling aus der Steiermark, quasi meiner zweiten Heimat. Prost Gemeinde!

Alles Liebe
mosauerin

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8 Kommentare zu „Hofrundgang Juli – Hochsommer im Innviertel

  1. Ich liebe deine Hofrundgänge ja seit immer, deine Gemüsefülle ist famos 👌 da werde ich dich einfach mal überfallen 😍😍

    1. Ja die Kleine ist zum anbeißen! 🙂 Glücklicherweise wird ja nicht alles auf einmal reif. Auf der anderen Seite hätte man’s dann aber auf ein mal hinter sich. Hmmmm. Hat eben alles seine Vor- und Nachteile!
      Rezept gibt’s sicher…

      Alles Liebe
      mosauerin

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