
Wie eine eigentlich komplett unschuldige Willensäußerung im Innviertel so mir nichts, dir nichts zu einer ausgeprägten – absolut unbeabsichtigten – Anzüglichkeit verkommen kann. Unsere Sprache macht’s möglich. Kreizsacklzement.
Ich kann mich noch gut an meinen norddeutschen Ex von vor 107 Jahren erinnern, lange bevor ich den Mosauer kennen lernte, mit dem sich folgende, eigentlich ganz unschuldige – Geschichte zugetragen hat (und über die der Mosauer natürlich Bescheid weiß, nicht, dass da auch noch Gerüchte aufkommen…).
Eine Regieanweisung zum Setting: Der Kerl hatte ein Bett, das an 2 Seiten an der Wand stand.
Freitag Abend, 02:30, wir machen uns daran ins Bett zu gehen (daran merkt man, dass das wirklich schon 107 Jahr her ist, so lange kann ich seit 84 Jahren nicht mehr aufbleiben!)
Fast idyllisch stehen wir nebeneinander im Bad und putzen die Zähne.
Ich sag zu ihm, das Zahnbürstl im Mund: “he, hei heha i hahoi hiheihohn”, weil ich einfach heute mal nicht an der Wand schlafen wollte.
Er versteht offenbar kein Wort: “Wie bitte?”
Ich, nochmal, dieses mal aber ohne Zahnbüstl im Mund: “Ich sagte: heit mechat I amoi hibei schlafen”
Er, schaut mich an. Freudestrahlend. Freudestrahlenst. Nickt begeistert und grinst über beide Ohren: “Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa!”
Hmmm. Das kommt mir jetzt aber doch etwas zu übertrieben vor.
Und da dämmert es mir langsam.
Sicherheitshalber frage ich nach: “Gell, du hast jetzt nur Beischlafen verstanden und sonst nix, oder?”
Er nickt.
Tja, ich hab ihn dann aufgeklärt. Rein sprachlich gesehen.
Der Mosauer, auch kein Dosiger, hat übrigens gleich zu Beginn einen Sprachkurs verpasst bekommen. Damit ich weniger hibeischlafe und mehr… aber lassen wir das Thema hier lieber.
Pfiat Eich dawei
Mosauerin