Mein Nussschnaps (Rezept von der Mosauer-Oma)

mosauerin innviertel blog

Was gehört gemacht auf einen Innviertler Bauernhof im Juni? Nussschnaps für Weihnachten (oder einfach so zum Bradl) ansetzen! Mein Rezept stammt von meiner Mosauer Oma – und ich verrate es natürlich hier am Blog. Und wenn du vor dem 24. Juni nicht mehr dazukommst Nüsse zu pflücken, verrate ich dir auch noch, wie du den Nussschnaps auch locker später ansetzen kannst.


Grundsätzlich wird ja landauf, landab gebetet: “Der Nussschnaps muss vor dem 24. Juni angesetzt werden”.

Ich nehme mal an, das ist so weil man sonst die Nüsse später nicht mehr oder nur mehr sehr schlecht auseinanderschneiden kann, weil sich im inneren ja irgendwann die harte Nuss bildet, die wir dann als Walnüsse ernten. Ganz unten in diesem Beitrag erfährst du, was du tun kannst, wenn du die Zeit übersehen hast um trotzdem Nussschnaps zu Weihnachten nippen zu können!

Mosauerin Innviertel Nussschnaps Rezept
Ende Juni sind die Nüsse noch grün und lassen sich gut schneiden.

Vorerst aber gehen wir von einem “normalen” Erntezeitpunkt Ende Juni aus:

Das original Mosauer Nussschnaps Rezept

Unser Familien-Rezept wurde handschriftlich von meiner Mosauer Oma festgehalten und in ein Kochbuch geklebt und funktioniert garantiert!

Mosauerin Innviertel Nussschnaps Rezept

Man nehme also…

3,5 Liter Schnaps (ich nehm immer Korn 38%ig)
40 dag grüne Nüsse
30 dag Rosinen
3/4 Kilo Kandiszucker in 1/4 l Wasser aufgelöst
Zimtrinde und ein paar Nelken

und als Gefäß ein 5 Liter Gurkenglas.

Anm. falls du die Einheit “dag” nicht kennst: das steht für Dekagramm, also 10 Gramm. 40 dag entsprechen also dann 400 Gramm

Mosauerin Innviertel Nussschnaps Rezept

Wenn du gerade keinen Kandiszucker daheim hast, geht auch Rohrzucker, man soll mit Rezepten ja flexibel umgehen, find nicht nur ich, sondern fand auch meine Oma.
Das hab ich wohl von ihr. 

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Die Zubereitung ist wirklich einfach

Die Nüsse halbierst du (Tipp: dabei unbedingt Schürze tragen, Nüsse enthalten viele Gerbstoffe, das kriegst du sonst nie wieder aus deiner  Kleidung raus!) und gibst sie mit den restlichen Zutaten in ein genügend großes Gefäß – auf das original Rezept oben bezogen in ein 5 Liter Gurkenglas. Oder entsprechend kleinere Gläser, dafür mehrere. Kräftig umrühren!

Mosauerin Innviertel Nussschnaps Rezept

Dein Gefäß deckst Du NICHT luftdicht ab (ich nehme immer einen kleinen Teller) und stellst das ganze für 3 Wochen an ein sonniges Fenster.
Am ersten Tag schaut das so aus:

Mosauerin Innviertel Nussschnaps Rezept

Schon bald wird die Flüssigkeit aber ganz dunkel. Jeden Tag solltest du einmal kräftig umrühren.

Nach circa drei Wochen kannst du deinen Schnaps abseihen und in Flaschen füllen. Wer jetzt schon mal probiert wird merken: Zu diesem Zeitpunkt schmeckt der Nussschnaps eigentlich noch gar nicht gut. Noch ziemlich “hantig” also gar nicht fein. Denn: Jetzt muss er erst mal reifen und dabei milder werden. 

Dazu stellst du ihn an einem kühlen und dunklen Platz, zum Beispiel in die Speis oder noch besser in den Keller. 

Anfang Dezember, wenn der ganze Weihnachtsstress losgeht, kannst du ihn dann das ERSTE mal probieren und dann sollte er schon ganz gut schmecken. Er ist aber immer noch jung und idealerweise lässt du ihn noch mindestens bis zum nächsten Weihnachtsfest reifen. Aber in der Not geht er natürlich auch schon im selben Jahr – das erste Flascherl halt. Den Rest hebst du dir auf und wirst merken: Er wird immer besser, je älter er wird.

Mosauerin Innviertel Nussschnaps Rezept
Prost! So sieht ein fertiger Nusschnaps aus

Nussschnaps auch noch nach dem 24. Juni ansetzen – das geht!

Wenn Du die Zeit übersehen hast: Keine Panik! Solange die Nuss noch in einer grünen Schale ist, kannst du immer noch einen guten Nussschnaps ansetzen! Wenn sich die Nuss im Inneren schon verhärtet hat und du sie nicht mehr durchschneiden kannst, gehst du wie folgt vor:

Du verwendest auch das Rezept von oben, nur dass du die Nüsse nicht auseinander schneidest, sondern mit einem Schnitzelklopfer oder ähnlichem auf jede einzelne Nuss ordentlich draufhaust, damit die innere Nuss zerstört wird und das Grüne etwas gequetscht wird. Ich garantiere, der Schnaps wird auch so was – ich hab es selbst ausprobiert. Mehr Muckis brauchst du halt 😉

Gutes Gelingen (in beiden Fällen) wünscht dir

d’Mosauerin

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Mosauerin Innviertel Nussschnaps Rezept

19 Kommentare zu „Mein Nussschnaps (Rezept von der Mosauer-Oma)

  1. Hi Mosauerin,
    den Schnaps werd ich im nächsten Jahr ausprobieren.
    Was ist ein “dag”? Sind das 10 Gramm?
    Nimmst Du also für Dein Rezept 400 Gramm grüne Nüsse und 300 Gramm Rosinen?
    Liebe Grüße Günter

    1. Hallo Mosauerin,
      ich habe heuer wieder einen Nußschnaps gemacht-d.h. habe ich zwar angesetzt aber ist nix geworden. Die Nüsse die ich bekommen habe konnte ich nicht mehr schneiden, also habe wie du empfielst zerschlagen mit einem Buchenscheit. Nach 6 Wochen habe ich das abgeseit. In zwei großen Gläsern mit je ca 850ml Wodka, herausgekommen nurmehr gesammt ca 1,2l. Das ist wenig, und schmeckt nicht besonders, kein bißchen bitter, fast keinen Geschmack. Ob da noch was draus wird?
      Geht doch nicht so gut wie Du schreibst. Bin neugierig ob sich noch was ändert.
      Gruß Hans

      1. Lieber Hans, dein Kommentar ist mir irgendwie durchgerutscht – tut mir leid! Also das Gelingen hängt natürlich auch von den Nüssen selbst ab und deren Zustand. Auf die Ferne ist da leider recht schwer was zu sagen. Wie hart waren die denn bzw. war eh noch grüne Schale rund herum?
        Ist denn dunkel geworden? Nach was schmeckt er denn? Ich würd mal, bevor du ihn abschreibst noch ein paar Monate in der Flasche lagern und dann kannst ihn immer noch wegleeren, wenn er nix is. Nussschnaps braucht schon auch eine Zeit um zu “reifen”. Gutes Gelingen!

  2. Danke für dein Rezept….meine Mama hat immer noch ein wenig Enzianwurzel dazu gegeben 🙂 lieben Gruß aus dem Burgenland

      1. Hallo Claudia, leider funktioniert es mit reifen Walnüssen nicht. Sie müssen schon noch eine grüne Schale haben. Nächstes Jahr hast Du die nächste Chance 🙂 LG Mosauerin

  3. I hab ja fast des gleiche Rezept von meiner Oma…aber des mit de Rosinen is ma neu – des wird heuer beim Obernwirt glei amoi probiert…damit unser Geburtstagsrundn wieder a neues Schnapserl zum Verkosten hat 😉

      1. Oh nein! Bitte keine Haselnüsse! (jetzt gehen die Nüsse eh noch! Sie haben dann aber vielleicht einen harten Kern, was nichts ausmacht…)

    1. Ja, das sind grüne Walnüsse. Die wachsen so auf Bäumen und die pflückt man dann einfach. Oder fragt den Besitzer eines Baumes vorher ob man sich ca. 40 Stk. pflücken darf. Ob man die wo kaufen kann hab ich keiiiine Ahnung!

      1. Wenn ich da erst auf einen Baum warten muss, den ich erst einmal pflanzen muss, wird das nix mit Nussschnaps in diesem Leben … 😉 Walnussbäume sind eher selten hier im Norden. Haselnüsse dann schon eher.

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