Verwoadagit!

Eigentlich wollte ich euch ja heute eine Triologie von der Ribsel online stellen. Ich hab nämlich das große Glück mit einer Quasi-Schwiegermutter gesegnet zu sein, mit der ich mich nicht nur brutal gut verstehe und die nicht nur rosa Blubberwasser mit mir trinkt, sondern die mich auch mit allerlei Früchten aus ihrem Garten versorgt. Bereits geernteten, wohlgemerkt! Und so hat mir da Meinige von seinem letzten Besuch bei Hilde gepflückte Ribisel en Masse mitgebracht. Yeah baby! Dass so ein Backwochenende auch gehörig schief gehen kann, zeigt meine Gallerie der verwoadagitn Ribisl Kuchen.

Es wär alles so schön gewesen: die Ribisln und I hätten feine Stunden miteinander gehabt

Ich wollte daraus ja folgendes zaubern: 1) Einen Ribiselkuchen, 2) eine Ribiseltarte und 3) mein berühmtes Ribiselgelee mit Gin.

Ja, und was soll ich sagen: Spoileralarm! Es war wohl wahrlich NICHT mein Backwochenende. Nummer 3 ist ja noch nicht fertig aber 1 und 2 sind schon mal gründlich in die Hose gegangen. Geht euch doch auch manchmal so, hoffentlich?

Verwoadagit

Schiefgegangen, irgendwie seltsam ausschauend und nicht der Norm entsprechend

Ich bin ja auch oft ziemlich schusselig beim Rezepte niederschreiben und mir passiert auch mal, dass ich was vergesse (wie unlängst beim Boeuf Bourgonion) aber ich krieg ja auch nix gezahlt dafür. Bei professionellen Foodbloggern dürfte man aber schon erwarten, dass das auch hinhaut. Da gibt’s wahnwitzige Rezepte, nur damit sie ein bestimmten Produkte platzieren können, dann kochst du das nach und denkst dir: Hat die das echt mal selber gekocht auch???

Gerade erst neulich, als die Bonustochter endlich wieder mal -weil ohnehin viel zu selten – da war und ich geschickter weise eine Backsession angeleiert habe. Bonustochter suchte sich das Rezept aus und wir backten nach. Ganz am Anfang eines Rezeptes von Cooking Catrin gibt’s irgendwas von wegen geschmolzener Butter, die dann in weiterer Folge im Rezept nie wieder erwähnt wird. (Davon mal abgesehen, dass sie in ein Himbeer-Zucker-Gemisch unbedingt einen Beutel Früchtetee hängt – warum auch immer…) Gut, es zeichnet mich wohl aus, dass wir für die sinnlos geschmolzene Butter sofort eine Alternative gefunden haben: Ich bin meinen Wurzgarten getigert und hab jede Menge Kräuter für eine Kräuterbutter geholt. Alles zammgemischt und fertig, wir werden ja doch noch 1,2 mal Grillen heuer.

Aber nun zu meinen gloreichen Rezepten von diesem Wochenende.

Der Ribiselkuchen

Der Ribiselkuchen stammt eigentlich aus einem Kochbuch, das ich wirklich heiß und innig liebe: dem “Krone Zeitung Kochbuch“. Nicht lachen! Das ist wirklich DAS Basic Kochbuch ohne Schnick Schnack, ohne Fotos ABER mit bewährten Rezepten. Und bislang hat ALLES wirklich ALLES bei mir funktioniert, was ich daraus gekocht habe. Aber es gibt wohl immer ein erstes Mal.

Eigentlich is da noch nie was schief gegangen. Bis jetzt.

Mir ist das zwar schon beim Backen komisch vorgekommen. Aber wer bin ich, dass ich ein Standardwerk der Österreichischen Küche kritisiere???

Also das Rezept ging so:


Ribiselkuchen
10 dag Butter, 10 dag Zucker, 1 Paket Vanillezucker, 4 Eier, 5 dag Brösel, 1/4 kg Ribisel, 5 dag Zucker

Die Butter mit dem Zucker und nach und nach den 4 Eidottern sehr schaumig rühren. Die Semmelbrösel und den Schnee der 4 Eiklar vorsichtig daruntermischen. Die Ribisel abrebeln, mit dem Zucker vermengen und unter die Kuchenmasse rühren. In eine gut gebutterte, bemehlte Kuchenform geben und bei mäßiger Hitze 40 Minuten backen. Nach dem auskühlen in Rechtecke schneiden und stark überzuckern.

“Das Krone-Zeitung-Kochbuch”, Wien, Verlag Dichand & Falk GmbH. & Co. Seite 343

Ja und genau das hätte ich auch gemacht. Nur sah das ding bei mir dann so aus:

Super gut & super unansehnlich, der verwoadagite Ribisl Kuachn

Es schmeckt zwar vorzüglich, pappt aber komplett in der extrem gut gebutterten Form und ist nur mit einem Löffel zu essen.

Die Tarte

Was kann an einer Tarte eigentlich so schwierig sein, dass sie einem nicht gelingt. Ja das dachte ich auch! Der Plan war eigentlich einfach einen Mürbteig zu machen, den in eine Tartform zu geben und zu backen. Währenddessen die Ribisel mir Gelierzucker aufkochen zu lassen und auf den gebackenen Mürbeitgboden zu geben. Auskühlen lassen und fertig. Wär ja jetzt nicht soooo kompliziert.

Ja und was soll ich sagen, ich bin heute bereits am Boden gescheitert.

Mürbteig ist mir nicht fremd, jedes Jahr beim Keksi backen endet man ja früher oder später bei dem. Aber welche Mengen von was genau, da muss ich doch immer nachschauen. So geschehen auch gestern, als ich den Teig gemacht habe. Auf ichkoche.at wird gesagt:

100g Zucker, 200g Butter, 300 g Mehl

Mürbteigrezept von http://www.ichkoche.at

Gut, das hab ich genommen und einen Mürbteig daraus gemacht und ihn über Nacht stehen lassen. Heute morgen hab ich dann mit dem Ding eine Tarte Form ausgelegt und blind gebacken. Weiter bin ich dann auch nicht gekommen. Denn während des Backens ist der Rand des Kuchens bereits nach unter geronnen und im Endeffekt hab ich eine Scheibe harten Teig gehabt. Auch der schmeckt zwar wunderbar (wenn man ihn aus der Form sticht) schaut aber so aus:

Verwoadagit, aber Nom nom – 1. Hässlich und 2. keine Kuchenform. Ich empfinde das als persönliche Beleidigung!

Das mit dem Ribisl Gin Gelee hab ich dann heute (verständlicherweise) nimma gemacht. Wenn das auch noch in die Hosen gegangen wäre, i weiß net, was i dann gemacht hätt. Wahrscheinlich dem Mein die Schuld geben. Aber das wär ja auch unfair gewesen.

Aber sei es wie es sei, glücklicherweise schmeckt alles gut und irgendwann werd ich auch wieder was richtig schönes, bloggenswertes hinbekommen! Habt’s einen feine Start in die Woche!

Und wenn ihr Bilder von verwoadagtim Essen habt, immer nur her damit!

2 Kommentare zu „Verwoadagit!

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