Februar 2022

Die Mosauerin hat’s im Kreuz – und das seit 11. Jänner.


Mosauerin Kolumne

Die Mosauerin hat‘s im Kreuz. Seit 11. Jänner, also seit mehr als sechs Wochen, geh i schon ganz g’spachig daher. Es ist jetzt ja nicht so, dass ich gleich wegen jedem Gschistigschasti zum Doktor renn. Ich bin als Innviertlerin eher hart im Nehmen und warte in der Regel erst mal ab, ob es nicht von selbst wieder besser wird. Weil so ein Körper ja ein ziemliches Wunderding ist, das sich gut selbst heilen kann, werden nämlich die allermeisten Wehwehchen von selbst wieder besser. Das ist übrigens auch der Grund, warum Homöopathie „funktioniert“.

Wie gesagt: Die allermeisten Wehwehchen. Mein Kreuzweh aber halt leider nicht. Und irgendwann, wenn ich mir die Socken in der Früh nicht mal mehr alleine anziehen kann, wird dann eben auch die Mosauerin katholisch und geht dann doch mal zur Tante Doktor. Und mit einer Spritze im Hintern, Medikamenten unterm Arm und einem Stapel an Überweisungen zur MRT, zur Physiotherapie und zum Orthopäden wieder heim. Gut gelaunt, relativ schmerzfrei und in der vermeintlichen Hoffnung, bald wieder durch die mosauerischen Gestade hüpfen zu können – jo denkste!

Anstatt, dass ich mittlerweile wieder wie ein junges Zicklein am Mosauerhof herumtolle, wackel ich immer noch mit meinem Zipperlein im Kreuz ganz schiefbuglad durch die Gegend. Mit mir selbst schließe ich dabei Wetten ab, ob „eh nur gach etwas vom Boden aufheben“ mir einen Stich im Kreuz beschert oder nicht. Ganz oft verliere ich gegen mich und muss mir dann fünf Euro Wetteinsatz ausbezahlen. Aber irgendwie muss man sich ja die Wartezeit auf die Untersuchungs- und Therapietermine versüßen. Nein! Nicht falsch verstehen: Ich gondle nicht von einem Arzt zum nächsten und halte alle auf. Gesehen habe ich noch gar keinen einzigen Spezialisten! Warum? Vier Wochen Wartezeit bis zum MRT-Termin. Fünf Wochen Wartezeit bis zur ersten Physiotherapie. Und bis zum Orthopäden? Sechs Wochen.

Bis dahin hab ich mir dann auch genug Geld für einen Rollator abgeluchst.

Erschienen in den Oberösterreichischen Nachrichten in der Rubrik Unser Innviertel

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