Mei Erdäpfikas

Erdepfikas

Erdäpfikas, Erdepfikas, Erdäpfelkäse – oder wie auch immer du ihn schreibst – ist zwar nix speziell Innviertlerisches, aber etwas speziell Oberösterreichisches. Und so ganz können wir Innviertler eben unsere Zugehörigkeit zum “Land ob der Enns” auch nicht verleugnen. Denn: Wir essen den Erdepfikas nämlich bestimmt genauso gerne wie der Rest des Landes. Und wenn du koa Dosige bist: Spoileralarm! Es handelt sich dabei nicht um eine Käsesorte!

Früher zu Studententag im fernen Wien oder in meinem Fall der fernen Steiermark war eines klar: Der (oder die) eingeladene Oberösterreicher(in) bringt Erdäpfikas zur Party mit. Da gab’s keine Diskussion. Denn DES kinan ma wirklich.

Exkurs: Kartoffel / Erdäpfel oder doch ganz anders?

Was heute als Kartoffel bezeichnet wird, wurde bei uns früher (und oft immer noch) Erdapfel genannt, aber selbst das ist nicht der ursprüngliche Name dieser Bodenfrucht. Überhaupt ist das mit den Namen dieses Gemüses wirklich spannend:
Das Wort “Kartoffel” kommt vom Wort “Tartuffel”, das wiederum vom Wort “Tartufolo” – italienisch für Trüffel – oder kroatisch “Tartufi” stammt. Beides stammt ursprünglich aus dem lateinischen “terrae tuber” was übersetzt nichts anderes heißt als Erdknolle. Da ist es dann auch sprachlich nicht mehr weit zum Erdapfel oder auch der Erdbirne, der Krumpbirn (Grundbirne): die noch ältere Bezeichnung der Kartoffel. Dieser Name scheint mir etwas k&k lastig zu sein, denn im Ungarischen heißen die Kartoffel Krumpli (auch Burgonya – die Burgundischen) ebenso im Kroatischen Krumpir, wohingegen der Rest von Europa mehr oder weniger Abwandlungen von “Patata” verwendet.

Was gibt es aber auch appetitlicheres, g’schmackigeres, erdigeres als Erdäpfikas dick aufs Brot geschmiert. Davon abgesehen, dass er alle Spurenelemente und Mineralstoffe liefert, die man nach oder während einer richtigen Partynacht braucht. Und so war es eigentlich immer so, dass sich irgendwann nach Mitternacht alle um den Erdäpfikas versammelt haben, dicke Brote geschmiert haben und so den Abend gemütlich ausklingen haben lassen.

Aber nicht nur bei einer Party ist und war der Erdäpfikas ein Fixstarter. Auch nach einem langen Tag im Garten oder bei einer sommerlichen Jause in der Familie darf der Käse, der keiner ist, auf keinen Fall fehlen. Neben einer Essigwurscht und meinem geliebten O’Gfreiden ist der Erdäpfikas mein Highlight im Sommer!

Erdepfikas

Erdäpfikas (Kartoffelkäse, Erdäpfelkäse)

Zubereitungszeit 45 Minuten
Gericht Jause, Kleinigkeit
Küche Innviertel, Oberösterreich

Zutaten
  

  • 1 kg Erdäpfel (Kartoffel) vorwiegend festkochend oder mehige nehmen (Ich empfehle, seit ich sie entdeckt habe die Sorte "Agria" – nicht nur für Erdäpfelkas, auch für die Erdäpfel ins Bradl. Die schmecken wie bei meiner Oma früher ❤️ und zerfallen gut, aber nicht zu sehr)
  • 1 Zwiebel groß und weiß, fein gewürfelt
  • 1 Becher Sauerrahm BIO – es warat zwecks den Haltungsbedingungen…
  • Schnittlauch aus dem Garten, feingeschnitten
  • Salz
  • Pfeffer
  • Paprikapulver

Anleitungen
 

  • Die Kartoffel kochen, schälen und in eine Schüssel geben. Lauwarm werden lassen.
    Währenddessen Zwiebel feinwürfelig schneiden.
  • Die Erdäpfel mit einem Erdäpfelstampfer stampfen (also matschig machen) und den Sauerrahm einrühren, die Zwiebel dazugeben und mit Salz, Pfeffer und Paprika abschmecken.
    Mit feingeschnittenem Schnittlauch bestreuen.
  • Es sich am Brot oder einfach so mit einem Löffel schmecken lassen.
Keyword Kartoffel

Ein Kommentar zu „Mei Erdäpfikas

  1. Innviertler Erdäpfelkas ist in Wien auch bei erwachsenen Auswanderern immer gerne auf Partys gesehen und natürlich gegessen..

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.