Heikles Thema

September 2021

A guada halt’s aus (und um an loben is net schod)


Eigentlich wollte ich euch an diesem wunderbaren Donnerstag vor der Wahl mit einer launigen Kolumne darüber beglücken, was ich denn als Erstes tun würde, hätte ich mich doch der Wahl zur Bürgermeisterin gestellt. Weil ich sie selbstredend mit wehenden Fahnen gewonnen hätte. Es wäre übrigens „Kirchdorf am Inn eingemeinden und aus der Angelbootanlegestelle einen Kriegshafen“ gewesen. Aber in der letzten Woche überschlagen sich ja die Ereignisse im Innviertel förmlich, sodass ich mich einem wesentlich brisanteren Thema zuwenden muss:

Innviertel, wir müssen reden! So geht das nicht weiter. Es kann doch nicht sein, dass so etwas Gemeinderäte entzweit, Familien zerstritten sind und selbst dereinst liebende Partner*innen kein Wort mehr miteinander wechseln. Gut, für manchen scheint da ein lang gehegter Traum in Erfüllung zu gehen, dem Großteil der Innviertler Sippschaft unterstelle ich aber ein beziehungstechnisches Harmoniebedürfnis.

Die einen sagen ja, es sei eine total persönliche Sache und es ginge keinen was an, was er oder sie mit seinem oder ihrem Körper macht – die anderen wiederum meinen, dass es eine Frage des Rücksichtnehmens und Gemeinschaftssinnes ist. Manche sind auch so verunsichert, dass sie sich öffentlich (und privat) nicht mal zugeben trauen, es gewagt zu haben und es soll auch Menschen im Innviertel geben, die sich komplett verweigern. Denn es gäbe ja keine Notwendigkeit, oder würde nix bringen und außerdem sei es noch viel zu wenig erforscht. Argumente, die man nicht von der Hand weisen kann!

Ich, die Mosauerin, kann euch aber hier und heute versichern: Am nächsten Tag ist einem vielleicht ein bissi ungut und schlecht, oder man hat Fieber und Kopfweh. Manchmal auch Schüttelfrost. ABER: Es ist wirklich nicht gefährlich, wenn man als Innviertler ein vegetarisches Bradlfettbrot isst.

A guada halt’s aus (und um an loben is net schod)

Erschienen in den Oberösterreichischen Nachrichten in der Rubrik Unser Innviertel

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