Die Sonntagsfrage

November 2020

Ein mehr pragmatischer – typisch Innviertler – Ansatz zum Henne-Ei Problem


„Ich wollt ich wär ein Huhn, ich hätt nicht viel zu tun, ich legte jeden Tag ein Ei und Sonntags auch mal zwei“. Biologisch gesehen sind diese Zeilen von Hans Beckmann zwar ziemlicher Blödsinn (denn Hühner legen eher so alle zwei Tage ein Ei und niemals einem Tag zwei), sie passen aber perfekt zum heutigen Thema.

Ich bin mir ja ziemlich sicher, dass ihr unter einem Henne-Ei Problem etwas ganz anderes versteht als ich. Ihr werdet damit wahrscheinlich die fast nicht zu beantwortende, durchaus philosophische Fragestellung: „Was war zuerst da, die Henne oder das Ei“ meinen. Abgesehen davon, dass man praktischerweise immer einen göttlichen Schöpfer einsetzen kann, wenn einem die Argumente ausgehen und einem nix mehr einfällt, ist die Frage einfach ein Ausdruck von unklarer Ursache und Wirkung: Die Henne legt das Ei. Aber die Henne schlüpft auch aus dem Ei. (Und: Warum erwähnt eigentlich niemand den tapferen Hahn bei der Sache?)

Wenn es bei der Mosauerin um das Henne – Ei Problem geht, geht’s meistens eher darum, dass meine Hühner wahlweise entweder zu viele (vor Ostern) oder zu wenige (vor Weihnachten) Eier legen. Und wo ich dann wahlweise entweder mit all den Eiern hin soll, oder welche herkriege. Mal ist mehr die Henne das Problem. Mal das Ei. Weit weniger philosophisch, ein mehr pragmatischer – typisch Innviertler – Ansatz also.  

Was das ganze Henne – Ei Ding jetzt mit der Sonntagsfrage zu tun hat? Nun, ihr Philosophen, dann denkts mal DARÜBER nach: Heißt der Bratwürstel Sonntag jetzt eigentlich Bratwürstel Sonntag, weil ganz Oberösterreich da Bratwürstel mampft? Oder isst ganz Oberösterreich am Bratwürstel Sonntag Bratwürstel, weil er Bratwürstel Sonntag heißt?

Gaaaaack gack gack gack gaaaaack.

Erschienen in den Oberösterreichischen Nachrichten in der Rubrik Unser Innviertel

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