Eh so wia imma

Mai 2020

Auch im Lockdown krieg ich’s nicht hin


Während so einer (was war das eigentlich jetzt genau?) „Nichtausgangsempfehlung“ ohne Heimunterrichtsverpflichtung hat man ja vieeeeel Zeit. Also hätte man eigentlich nicht, denn es wäre eigentlich DIE Gelegenheit gewesen, endlich mal all die Dinge zu erledigen, für die sonst eh keine Zeit bleibt. In meinem Fall also: D’Wix hinterm Stodl zum Beispiel. Oder d’Gred.  Oder d’Duin. Oder beliebige andere Fleckchen halt, die man nur allzu gerne vor Besuch versteckt. Wegen der Nachred warats.

Natürlich hab daher auch ich jeeeeede Menge gute Vorsätze gefasst, was ich nicht alles niederreißen werde, während ich -eingesperrt wie meine Hendl zu Vogelgrippezeiten – Homeoffice mache und vorwiegend am Mosauerhof abhänge. Ich hab auch kurz überlegt, ob ich meine Corona-Projekte (zwecks sozialem Druck zur Umsetzung) auf facebook oder so posten soll, ich kenn mich ja. Ich hab‘s dann aber wohlweislich nicht getan. Denn ich kenn mich ja.

Da das daheim in Jogginghosen und Katzen-T-Shirt arbeiten für mich als hippe Journalistenbloggerbeirin (mit Werbeagentur) nämlich eigentlich eher der Normalzustand ist und ich auch sonst nicht b’sunders viel vom Hof runterkomme, war’s für mich aber quasi eh so wie immer. Also hab ich die Abende, die wir nicht mit Kochen verbracht haben, weil wir bei einem unserer liefernden Lieblings-Wirten bestellt haben, mitnichten dafür genutzt ENDLICH die Sockenschublade zu sortieren, die Schremsschublade zu entrümpeln oder die Kramuri für den Flohmarkt herzurichten. Nana, ich hab mich mit vollem Bauch – und einem Glaserl Prosecco Saft– aufs mosauerische Canape verzogen und mir Serien reingezogen Kumpfmüller gelesen. Also zumindest hab ich das dann gepostet. Also eh so wia immer.

Erschienen in den Oberösterreichischen Nachrichten in der Rubrik Unser Innviertel

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