Kärntner Reindling

mosauerin innviertel blog reindling

Wenn man sich so durch die Kochbücher hier am Mosauerhof wühlt, findet man so einige Schätze – und manche davon probier ich dann auch gerne mal aus. Wie zum Beispiel unlängst den Kärnter Reindling. Ist ja jetzt genug Zeit dafür, sich so richtig dem Gehen des Germteigs zu widmen, oder? Alle Kärntner und andere Wissenden mögen mir bitte verzeihen wenn das Ding nicht so ausschaut wie es soll, aber ich bin mit meinem ersten Versucht hoch zufrieden! Ihr habt’s euch das Rezept gewünscht und hier kommt’s auch schon!

Aber der Reihe nach.

Wissenswertes über den Reindling

Der Reindling ist ja bekanntermaßen eine Kärnter Spezialität, wenngleich er natürlich frappierende Ähnlichkeit mit dem steirischen Reindling und unserem Schlögl oder Schedl hat. Übrigens auch mit dem Bunkl/Bunki, was wir heute bei uns daheim allgemein für Kuchen verwenden, ursprünglich aber von bunkad = knollig kommt. Im unteren Innviertel heißt er Sche/ädl, im oberen Innviertel Schlö/egl. Im Traunviertel sagens übrigens Schober dazu, wie der Berg. *) Allen gemein ist, dass er in einer Rein gebacken wird und daher eigentlich kein “Loch in der Mitte” hat. Weil ich aber sowas nicht besitze, schaut er bei mir halt a bissi wia a Gugihupf aus. Ihr verzeihts…

*) sagt zumindest mein schlaues Buch “Vom Essen auf dem Lande” – das gibt’s zum Beispiel hier: Shöpping-Link

Die Zutaten für den Reindling

für den Germteig:

1/2 Würfel Germ
300ml warme Milch
2 EL Zucker
3 Eier
50 dag glattes Mehl
12 dag zerlassene Butter
etwas Salz

für die Fülle

3 dag zerlassene Butter
6 dag Zucker
3 TL Zimt gemahlen
150g in Rum eingeweichte Rosinen (ich hab dazu die genommen, die mir vom Nussschnaps ansetzen über gelblieben sind!)

Die Zubereitung

Zuerst ein Dampfl zubereiten: Das Mehl in einen Küchenmaschinentopf geben und eine Mulde von ca. 10 cm Durchmesser formen. In diese Mulde den in warmer Milch aufgelösten Germ und einem EL Zucker vorsichtig schütten und leicht etwas mehr unterrühren, sodass ein sehr nasser Brei entsteht. Zudecken und an einem warmen Ort 15 Minuten gehen lassen.

Die restlichen Zutaten für den Teig zufügen und mit der Küchenmaschine (oder vom Kuchal) zu einem glatten Germteig verarbeiten. Mindestens 10 Minuten kneten (lassen). Feucht zudecken und an einem warmen Ort erneut gehen lassen, dieses mal: 1 Stunde.

Das Backrohr auf 160° Umluft oder 180°C Ober/Unterhitze vorheizen.

Den Teig kurz kneten und ca 1 cm dick ausrollen. Mit der der zerlassenen Butter bestreichen und mit Zucker, Rosinen und Zimt bestreuen.

Den Teig aufrollen und schneckenförmig in einen Reindling einlegen. Mit Butter bestreichen und nochmals 30 Minuten gehen lassen.

Den Reindling ca. 1 Stunde im Rohr knusprig braun backen.

Die Varianten

Für den Weinbeerl-Bunki / Schlögl gibt man die Rosinen laut meinem Kochbuch gleich mach dem ersten Gehen des Teiges dazu.

Anstatt Rosinen und Zimt kann auch Marmelade verwendet werden.

An Guaden!

PS: Schalten sie auch nächste Woche wieder ein, wenn es wieder heißt: Es wa do glocht wonn ma dieses mal net ah was zunehmen würden! 😉

Ein Kommentar zu „Kärntner Reindling

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.